Der Verein Freunde und Förderer genossenschaftlicher Werte e.V. steht offenbar hinter dem Ankauf der für die Papierpresse bestimmten Restexemplare des Schwarzbuch Raiffeisen.
Nach Aufhebung der Buchpreisbindung kann das Schwarzbuch Raiffeisen jetzt über den Shop des Vereins bezogen werden. Damit geht das Konzept „totschweigen und ab ins Altpapier“ nicht auf.
Vorangegangen war das wohl größte PR Desaster der Raiffeisen Organisation Österreichs. Für die Raiffeisens war die Publikation anscheinend so hochexplosiv, dass sich die Raiffeisen-Holding Niederösterreich in Wien genötigt sah, bei der österreichischen Zeitschrift “News” zu intervenieren.
Die Raiffeisen Organisation ist nicht nur Anzeigenkunde sondern auch Gesellschafter der Verlagsgruppe News.
„News beugt sich dem Machtfaktor Raiffeisen“, schlussfolgerte Kobuk.at.
igenos: Unser “Restexemplare” sind inzwischen vergriffen. Wir bemühen uns um die Nachdruckrechte. Das Schwarzbuch Raiffeisen zeigt deutlich was passiert – wenn nicht passiert. Darum ist ist wichtig sich einzumischen.
Der grüne Riese vor dem Vorhang .Eine bessere Werbung könnten sich die beiden Wiener Journalisten Lutz Holzinger und Clemens Staudinger kaum wünschen: Einen Monat nach Erscheinen des “Schwarzbuchs Raiffeisen” stolpern die Giebelkreuzler in die Affäre rund um den – inzwischen zurückgetretenen – Chef von Raiffeisen International, Herbert Stepic. Der “stille Riese” Raiffeisen befindet sich genau dort, wo sich das “vielleicht im In- und Ausland erfolgreichste Unternehmen” Österreichs nie und nimmer wiederfinden wollte: in den Schlagzeilen. Ausgangspunkt für die Recherchen zu Raiffeisen war eine Artikelserie von Holzinger und Staudinger in der Wiener Straßenzeitung “Augustin”. Schon in dieser haben die beiden über die enge Verzahnung des teilweise marktbeherrschenden Wirtschaftskonglomerates Raiffeisen mit der Politik berichtet. Das “Schwarzbuch” ist die Fortsetzung der “Augustin”-Serie. Die von Holzinger und Staudinger zusammengetragenen Daten über den Mischkonzern, der seinen Wurzeln eigentlich in den bäuerlichen Selbsthilfekassen und im Genossenschaftswesen hat, haben es in sich. Der Einfluss von Raiffeisen reicht von Mono- und Oligopolen im Bereich der Grundnahrungsmittel über Versicherungen und Banken bis hin zu Medien, Baufirmen und in die Immobilienbranche. Und natürlich seien die Raiffeisen-Manager, die mehr wie “Zuckerrübenbauern und Lagerhausverwalter” und nicht wie “Global Player” auftreten würden, auch dann zur Stelle, wenn es darum geht, mit öffentlichem Geld von Kommunen über diverse Zinswetten zu spekulieren, berichten die beiden Autoren. Übrigens mit Verträgen, die so abgeschlossen seien, dass die Bank bei Gefahr in Verzug aussteigen konnte, die Gemeinde aber nicht. (Thomas Neuhold, DER STANDARD, 27.5.2013) Lutz Holzinger, Clemens Staudinger Schwarzbuch Raiffeisen Mandelbaum-Verlag 2013 228 Seiten, 16,90 Euro – derstandard.at/1369361706788/Schwarzbuch-Raiffeisen
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